Auf den Spuren der Indianer
Christian Heeb
7. September 2024

Seit frühester Kindheit ist uns allen das Land der Indianer im Westen der USA vertraut. Hollywood-Filme, Indianer-Romane und nicht zuletzt die hoffnungslos romantisierten und faktisch falschen Bücher von Karl May haben unser Bild vom Wilden Westen geprägt.

Christian Heeb bereist seit Jahrzehnten diese Region. Auf den Spuren der legendären Lakota-Häuptlinge Sitting Bull, Crazy Horse und Red Cloud begegnen ihm ursprüngliche, naturbelassene Naturlandschaften voller geheimnisvoller Felsen und zerklüfteter Schluchten. Die Tierwelt – Bisons, Antilopen und Schneeziegen – wechselt sich ab mit Bildern von den Nachfahren der alten «Lakota». Man begegnet der traditionellen Familie Yellowhawk und einer Gruppe von jungen Menschen, denen das Erbe ihres Volkes am Herzen liegt.

Die US-Bundesstaaten South und North Dakota liegen auf den sogenannten Great Plains, den grossen Ebenen der USA. Hier tummelten sich noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts Millionen von Bisons und es florierte eine Reiterkultur verschiedenster Stämme, allen voran die der Lakota, der Cheyenne und der Arapaho. Obwohl die Stämme heute in Reservaten untergebracht sind und sich in der Lebensart den US-Amerikanern angeglichen haben, findet sich noch immer eine kleine Anzahl Menschen, die ihre alte traditionelle Kultur beibehalten haben.

Die Black Hills sind ein bewaldetes Hügelland inmitten der endlosen Prärie aus Gras im östlichen South Dakota. Christian Heeb hat sie neu für ethos fotografiert.

Romantisierung vs. Realität

Die Vorstellung vom «Wilden Westen» ist geprägt von der europäischen Besiedlungsgeschichte Nordamerikas. Die «neue» Welt weckte das Interesse des alteuropäischen Adels, der in der Folge Siedler an die Ostküste des Atlantiks entsandte. Im Zuge der fortschreitenden Landnahme nahm die Besiedlung dieser Gebiete stetig zu, bis sie um 1890 in den organisierten Territorien der Vereinigten Staaten aufgingen. Die Öffnung der letzten Indianerterritorien im späteren US-Bundesstaat Oklahoma (1889–1895) markiert symbolisch das Ende der Epoche des Wilden Westens.

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