Spricht man mit Atheisten über Glaubensfragen, kommt nicht selten das Statement: «Nein, in die Kirche gehe ich nicht. Ich finde meinen Gott in der Natur. Mein Gottesdienst ist der Sonntagsspaziergang durch den Wald.» Ein christlicher Witzbold hat erwidert: «Dann sollten Sie sich auch vom Förster beerdigen lassen.»
Obwohl: Ein Spaziergang durch die Natur könnte ein Gottesdienst sein. Nämlich dann, wenn wir die Natur zu uns sprechen lassen.
Werke melden sich zu «Wort»
In Psalm 19,2 steht: «Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk.» Die Werke der Schöpfung – in diesem Vers ist das Universum und der Sternenhimmel gemeint – sind sehr wohl in der Lage, uns etwas über Gott zu erzählen.
Ähnlich sagt das Paulus im Römerbrief: «Was Menschen von Gott wissen können, ist ihnen bekannt. Gott selbst hat ihnen dieses Wissen zugänglich gemacht. Weil Gott die Welt geschaffen hat, können die Menschen sein unsichtbares Wesen, seine ewige Macht und göttliche Majestät mit ihrem Verstand an seinen Schöpfungswerken wahrnehmen. Sie haben also keine Entschuldigung. Obwohl sie Gott kannten, ehrten sie ihn nicht als Gott und dankten ihm nicht. Ihre Gedanken liefen ins Leere und in ihren unverständigen Herzen wurde es finster» (Röm. 1,19.21).
Der Mensch kann also Gott mit seinem Verstand erkennen, wenn er in der Schöpfung liest, denn sie ist eine Sprache Gottes. So beschreibt es auch Emanuel Geibel in seinem Lied «Wer recht in Freuden wandern will»: «Die ganze Welt ist wie ein Buch, darin uns aufgeschrieben in bunten Zeilen manch ein Spruch, wie Gott uns treu geblieben; Wald und Blumen nah und fern und der helle Morgenstern sind Zeugen von seinem Lieben.»
Wie viel von Gott können wir in seinem Schöpfungsbuch erkennen?
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