Zwischen einsamen Stränden und lebhaften Städten: der perfekte Roadtrip.
Andrea Bayer
26. Dezember 2018

Sie gelten als ein Wahrzeichen Portugals: Azulejos – glasierte, bemalte Kacheln.  Mal zeigen sie Fabeltiere, mal Blüten, Ornamente, Helden oder Heilige. Die kleinen Kunstwerke an der Fassade schützen nicht nur vor Hitze und Feuchtigkeit, sondern zaubern auch bunten Glanz ins Antlitz vieler portugiesischer Städte. Häufig tragen sogar Bahnhöfe, Brunnen und Kirchen diesen nationalen Schmuck.

Der Begriff «Azulejo» stammt nicht von «azul» ab, dem portugiesischen Wort für blau, lesen wir im Reiseführer nach. Vielmehr geht er auf das Arabische zurück, auf «al-zuleycha», und bedeutet «poliertes Steinchen». Denn die Kacheln sind mit den Mauren auf die Iberische Halbinsel gekommen. Im Jahr 1498 lernte König Manuel I. in Andalusien damit geschmückte Palasträume kennen und bestellte gleich
10 000 Fliesen für die eigenen in Lissabon.

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Lange Zeit versteckte sich Portugal am Rande Europas. «Wo das Land endet und das Meer beginnt», schrieb einst der portugiesische Nationaldichter Luís de Camões.

Zunächst waren es die Fussballer, die Portugals Ruhm in die Welt hinauskickten: Eusebio, José Mourinho, Cristiano Ronaldo. Natürlich wurde auch der Portwein als edler Tropfen weit über seine Landesgrenzen hinaus sehr geschätzt. Literaturfreunde kannten portugiesische Schriftsteller wie Fernando Pessoa oder José Saramago und Schülern kamen bestimmt die Namen der portugiesischen Seefahrer Vasco da Gama oder Magellan im Unterricht zu Ohren. Heute lässt Portugal mit mehr als 66 Millionen Übernachtungsgästen von sich hören – der Tourismus boomt, Lissabon und Porto zählen zu den meistbesuchten Städten Europas. Das kleine Land im Süden unseres Kontinents mit seinen zehn Millionen Bürgern, das während der Finanzkrise fast pleite gegangen wäre, findet sich plötzlich in einer ganz neuen Rolle wieder.

Lesen und betrachten Sie die ganze Fotoreportage in ethos 01/2019.