Die Welt steht Kopf. Was kommt noch alles auf uns zu? Sind Christen immun gegen Angst und Sorgen? Rauben stürmische Zeiten nicht auch uns den Frieden?
Thomas Lange
7. Juni 2020

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Ob Christ oder nicht – das Leben fordert uns derzeit alle heraus. Viele haben Angst, machen sich Sorgen um ihre Gesundheit, bangen um ihre Existenz. Nicht wenige Familie stossen an ihre Belastungsgrenze, Betagte sind vom Leben abgeschnitten und leiden unter der Einsamkeit. Manche fühlen sich hilflos und überfordert, stehen mit dem Rücken zur Wand. Das kann sich derart auswirken, dass sie nur noch einen Tunnelblick vor Augen haben, was wiederum ihre Sorgen, Ängste und Zweifel verstärkt.

Obwohl jeder Christ durch das kostbare, am Kreuz vergossene Blut Jesu (Kol. 1,20) Vergebung seiner Schuld und damit Frieden mit Gott haben darf, bleibt es eine Herausforderung, den daraus resultierenden Frieden im Alltag auszuleben – ganz besonders in Zeiten wie diesen.

Auch Christen gehen durch Ängste

Als Jesus vor seiner Kreuzigung mit seinen Jüngern im Obersaal zusammen war und ihnen seinen letzten Unterricht erteilte (Joh. 13–16), trauten die Zwölf ihren Ohren nicht. Jesus teilte ihnen mit, dass er sie verlassen und sie von nun an ohne ihn sein würden. Er sprach vom Heiligen Geist, der als Beistand kommen sollte, um an seiner statt in ihnen zu wohnen (Joh. 14,16–18). Interessant ist, mit welchen Worten Jesus seine Unterweisung beendete. So sagte er in Johannes 16,33 zu den Jüngern: «In der Welt habt ihr Angst.»

Völlig nüchtern beschreibt er den Zustand ihrer Herzen. Zweifelsfrei war diese Diagnose in Bezug auf die Jünger richtig gestellt.

Manche meinen, ein Christ, der sich an Jesus klammert und ihm vertraut, verspüre keine Angst. Stets sei er voller Zuversicht und unerschütterlich unterwegs. Grundsätzlich mag das stimmen. Aber gilt das wirklich in jeder einzelnen Situation unseres Lebens? Haben Sie noch nie Furcht vor etwas gehabt? Noch nie Zweifel gehegt oder Unruhe verspürt? Manchmal sind die Umstände so, dass sie uns tatsächlich in Panik und Angst versetzen können – auch uns Christen. Das ist zutiefst menschlich.

Aber genau darum weiss Jesus! Der aufmerksame Bibelleser hat es längst bemerkt: Die Worte Jesu enden an dieser Stelle nicht, sondern leiten in den zweiten Teil des Verses über: «... aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden.»

Das heisst: Trotz innerer Unruhe, trotz Ängsten und Stürmen, die immer wieder in unserem Leben toben, dürfen wir Trost in Jesus Christus finden. Er hat alles Angstmachende überwunden und ist als Sieger hervorgegangen. Durch sein Wort gibt er uns Frieden ins Herz. Bei ihm sind wir geborgen und sicher (vgl. Ps. 18,2–4).

Frieden in den Herzen

Wie uns Paulus in seinen Briefen an die Thessalonicher darlegt, ging die Gemeinde damals durch schwierige Zeiten. Sie steckte in einer unbequemen und auch notvollen Situation: Verfolgung, Verführung, schwierige Beziehungen unter den Geschwistern. Die Verunsicherung über die zukünftigen Ereignisse war gross. Besonders die Frage nach der Wiederkunft Jesu beschäftigte viele.

Was bringt die Zukunft? – eine Frage, die auch uns Christen immer wieder bewegt. Vielleicht kreisen auch uns momentan die Gedanken im Kopf und rauben uns den Schlaf. Es geht uns wie den Thessalonichern, deren Herzensfriede sich im Alltag Stück für Stück aus dem Staub machte.

Mitten in diese Unruhe schrieb Paulus folgende heilsame Worte: «Er selbst aber, der Herr des Friedens, gebe euch den Frieden allezeit und auf allerlei Weise! Der Herr sei mit euch allen» (2. Thess. 3,16).

Diese Worte sind Balsam für eine aufgewühlte Seele! Fünf ermutigende Tatsachen lassen sich darin erkennen ...

Lesen Sie den ganzen Artikel in ethos 06/2020.