Ein Kind auf Bestellung. Ukrainische Babyfabriken werben für das Babyglück, menschliche Eizelle, Befruchtung und Leihmutter inklusive.
40 000–50 000 Euro zahlen die Kunden den Agenturen, die Leihmütter erhalten nur einen Bruchteil des Geldes (in den USA ist es das Doppelte!). Ungefähr 3000 Babys werden in der Ukraine jährlich von Leihmüttern geboren. Was bei uns (noch) verboten, ist in manchen Ländern legal und dazu ein lukratives Geschäft. Mittels Reproduktionsmedizin werden Kinder so geliefert, wie sie bestellt wurden.
Der Wunsch nach einem eigenen Kind kann gross sein. Die Sehnsucht danach hat Gott selbst dem Menschen mit der Schöpfung ins Herz gelegt. Ungewollte Kinderlosigkeit ist ein Schmerz, der sich kaum in Worte fassen lässt. Das Leiden dieser Frauen wird uns schon im Alten Testament vor Augen geführt. Aber das Recht auf ein Kind gibt es nicht, genauso wenig wie ein Leben ohne Krankheit, Behinderung oder seelische Nöte.
Heute ist vieles machbar. Aber ist das Machbare auch moralisch und ethisch vertretbar? Kinder kaufen und verkaufen – lässt sich das mit der Würde des Menschen vereinbaren?
Da ist einerseits der verständliche Wunsch eines Paares, eine Familie zu gründen, andererseits aber auch ein Kind, das wie eine Ware gegen Bezahlung in Auftrag gegeben wird. Nicht zu vergessen eine Leihmutter, die ihre reproduktiven Fähigkeiten als Dienstleistung anbietet.
In unserer Gesellschaft haben wir Gott als Schöpfer und Erhalter des Lebens eliminiert. Obwohl man mit tausend Fragen an Gräbern steht, besteht der Anspruch, über seinen Körper frei verfügen zu können. Unter dem Motto «Mein Bauch gehört mir» kämpfen Frauen seit den 1970er-Jahren für körperliche Selbstbestimmung und Abtreibung. Wer es wagt, diesem mittlerweile gesetzlich verankerten «Recht» zu widersprechen, hat vielerorts mit Sanktionen zu rechnen.
Um den inneren Konflikt zu umgehen, spricht man nicht von einem werdenden Kind, sondern von einem Zellhaufen, den man unter diesem Aspekt genmanipulieren oder töten kann, wenn er den hohen Anforderungen nicht genügt.
Sein wie Gott, dieses süsse Gift träufelt Satan seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte in die Hirne der Menschen. Mit Erfolg. Weltweit werden in Labors bereits menschliche und tierische Zellen zu neuen Lebensformen gekreuzt.
Der Trend bei den Reichen und Schönen
Adoption wäre eine Option, aber wozu, wenn es für finanzkräftige Gebärunfähige, Gebärunwillige, Singles oder homosexuelle Paare die Möglichkeit gibt, den Bauch einer Frau «anzumieten», um den perfekten Nachwuchs im richtigen Geschlecht, ohne «Produktionsfehler», bei voller Gesundheit und zu einem erschwinglichen Preis zu bekommen? Das Fremdgebärenlassen ist im Trend bei den Reichen und Schönen, Leihmutterschaft längst sozial akzeptiert.
Dagegen wehrt sich die vierfache Mutter und bekannte Journalistin Birgit Kelle gewohnt pointiert in ihrem neuen Buch «Ich kauf mir ein Kind».
«Man bestellt das Kind in Amerika, Afrika oder der Ukraine, Herstellungsmaterial, Ausstattung und Farbe werden nach Katalog ausgesucht, man bezahlt es und holt es nach ‹Fertigstellung› ab. Die sogenannte Leihmutterschaft avanciert gerade auf dem Weltmarkt zum modernen Menschenhandel unserer Zeit», so zu lesen der Text auf der Rückseite des Covers.
Leihmutterschaft, das klingt so harmlos. «Ich mach’ das nicht nur für Geld, sondern auch aus Mitgefühl für kinderlose Paare.» Die Mär von der selbstlos Gebärenden verfängt nicht!
In Wahrheit werden Frauen wie auch die Kinder zum Objekt. Man nimmt eine Frau in Not und macht ihr ein Angebot. Frauen ohne regelmässiges Einkommen, Mütter in prekären Situationen, arm und alleinerziehend, werden ausgenutzt. Manche sehen darin die einzige Chance, sich und die eigenen Kinder zu ernähren.
Wer selbst Mutter ist, kann sich schwer vorstellen, ein Kind neun Monate unter dem Herzen zu tragen, seine Bewegungen zu spüren, es als Teil von sich selbst zu empfinden – um es dann nach der Geburt problemlos wegzugeben. Was für seelische Schäden bleiben da zurück! Es ist und bleibt ein Trauma, sowohl für die Mutter wie auch für das Kind.
Lesen Sie den ganzen Artikel in ethos 09/2024