Was meinen Sie: Ist die Sandburg links durch Wind und Wellen entstanden? Ist sie das Ergebnis blosser Naturprozesse? Lässt sie sich mit Zufall und Naturgesetzen erklären?
Was für eine dumme Frage, denken Sie vielleicht. Aber wenn wir die Szene wechseln, wird schnell klar, warum solche Fragen äusserst wichtig sind: Der berühmte Naturforscher Charles Darwin veröffentlichte 1859 sein berühmtes Buch «Über den Ursprung der Arten durch natürliche Auslese», in dem er versuchte, die Entstehung der verschiedenen Arten von Lebewesen durch einen rein natürlichen Evolutionsprozess zu beweisen. Später schrieb er in seiner Autobiografie: «Alles in der Natur ist das Ergebnis feststehender Gesetze.» Ein Schöpfer war für Darwin damit überflüssig.
Allerdings ist es im Vergleich zu einer Sandburg ungleich anspruchsvoller, Lebewesen zu erschaffen, die sich auch noch selbst fortpflanzen können. Dennoch glauben heute die meisten Naturwissenschaftler im Gefolge von Charles Darwin, dass es für die Entstehung der Lebewesen keinen Plan und keinen Schöpfer brauchte, sondern dass diese durch Zufall und Naturgesetze von selbst entstanden sind. Das hiesse analog: Eine recht einfache Sandburg entsteht durch Plan und Gestaltung; viel komplexere Lebewesen sind dagegen allein durch natürliche Prozesse entstanden. Klingt das überzeugend?
Geschaffen oder durch Naturvorgänge entstanden?
Aber gibt es eine Möglichkeit herauszufinden, ob die Lebewesen von Gott erschaffen wurden oder lediglich Produkte der Natur sind? Schliesslich konnte noch kein Mensch den Ursprung der Lebewesen beobachten – ob sie nun von Gott erschaffen oder durch die Evolution hervorgebracht wurden. Wir können uns aber an aussagekräftigen Indizien orientieren und untersuchen, ob die Merkmale der Lebewesen auf ein Geschaffensein oder auf eine rein natürliche Entstehung hinweisen. Denn es gilt: Geschaffene Dinge haben viele Merkmale, die es nur gibt, wenn sie geschaffen wurden. Solche Merkmale finden sich nicht bei Dingen, die rein natürlich entstanden sind, also durch Naturvorgänge wie Wind und Wellen oder Frost und Hitze. Ein Schöpfer hat bei der Gestaltung von Dingen viel mehr Möglichkeiten als bei blossen Naturvorgängen. Deshalb kann man an den Merkmalen von Dingen, die absichtlich konstruiert oder künstlerisch gestaltet wurden, leicht typische Kennzeichen von Schöpfung finden. Welche Merkmale sind das?
Was kann nur ein Schöpfer?
Wir können uns das leicht vorstellen, weil wir Menschen selbst kreativ sind. Wir sind in der Lage, Maschinen zu konstruieren, Häuser zu bauen, Bilder zu malen oder Dinge künstlerisch zu gestalten. Eine entscheidende Voraussetzung für Kreativität ist, dass wir uns Dinge und Sachverhalte vorstellen können, auch solche, die es noch gar nicht gibt. So ist es uns möglich, über zukünftige Dinge nachzudenken, zum Beispiel über eine Maschine, die wir noch bauen wollen, oder über ein Bild, das wir gerne malen möchten. Wir haben einen Verstand mit Vorstellungskraft, gepaart mit ganz unterschiedlichen handwerklichen Fähigkeiten.
Entsprechend unseren Vorstellungen können wir uns Ziele setzen und planen, wie wir diese Ziele erreichen, und für die Herstellung eines Gegenstandes das geeignete Material und die notwendigen Werkzeuge auswählen. So entwerfen und konstruieren Techniker Maschinen, Softwareentwickler programmieren Computerprogramme und Künstler modellieren ihre Werke oder malen ihre Gemälde.
Haben Wind und Wellen Plan und Ziel?
Natürliche Prozesse können all das nicht. Weder können sie einen Plan entwerfen, noch ein Ziel verfolgen, noch Material und Werkzeuge auswählen, um ein Ziel zu erreichen.
Lesen Sie den ganzen Artikel 01/2025