Das junge Ehepaar André und Carolin Töws erzählt im Gespräch aus ihrem Erleben im Alltag, über Freuden und Schwierigkeiten, warum externe Hilfe manchmal nötig ist und wie die gegenseitige Liebe selbstloser und christus-ähnlicher wird.
Interview: Daniela Wagner
15. Februar 2023

André, Carolin, geniesst ihr es, verheiratet zu sein?

Ja, das tun wir. Wir führen zwar keine «Traumehe» sondern eine «ganz normale» Ehe, aber diese geniessen wir.  

Wie habt ihr euch kennengelernt und verliebt? Was hat euch am anderen angezogen?

André: Wir lernten uns im Rahmen der Jugendarbeit unserer Gemeinde kennen. Ich war damals Jugendleiter und Caro im Mitarbeiterkreis. Das Verliebtsein bei mir begann nach einem langen Gespräch mit Caro über das, was sie auf der Arbeit mit Jesus erlebt. Dabei hat mich an ihr nicht nur ihre äusserliche Schönheit begeistert, sondern die Tatsache, dass wir uns so lange über Jesus unterhalten konnten und so gleichgesinnt waren.

Caro: Ich war mir bei André sicher, dass er ein Mann ist, der Jesus liebt und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Es waren zunächst keine grossen Gefühle, sondern die zunehmende Erkenntnis, dass Gott mich gebrauchen will, um für André eine Stütze in seinem verantwortlichen Dienst für Gott zu sein.

Was war euer Ziel, euer gemeinsamer Wunsch für die Ehe? Könnt ihr das verwirklichen oder scheitert ihr auch daran?

Von Anfang an war es eigentlich unser gemeinsames Ziel, Gott mit unserer Ehe zu dienen und Jesus mit voller Hingabe nachzufolgen. Darin versagten wir zwischenzeitlich auch einige Male. Wir erinnern uns oft an einen Abend, an dem wir den christlichen Film «Not a Fan» schauten und feststellen mussten, dass wir eigentlich keine hingegebenen Nachfolger Jesu mehr sind. Aus dem anfänglichen Eifer und der Frage, was Gott von uns will, war ein selbstzentriertes Leben geworden, in dem wir uns nur noch die Frage stellten, welchen Film wir als Nächstes gucken. Uns fehlte eine Mission und eine Ausrichtung. Wir lebten einfach in den Tag hinein. An diesem Abend taten wir Busse und gaben uns dem Herrn neu hin.

Noch entscheidender war für uns jedoch das Jahr 2017. Da hat Gott sehr deutlich zu uns gesprochen und wir konnten einige grössere Entscheidungen treffen. Dass wir unseren ursprünglichen Wunsch, Gott hingebungsvoll mit unserer Ehe zu dienen, heute weitestgehend verwirklichen können, ist nicht unser Verdienst, sondern Gottes gnädiges Handeln.

Denkt ihr, es gibt Situationen, wo es wichtig ist, dass ein Ehepaar sich externe Hilfe holt?

Auf jeden Fall. Sich in gewissen Situationen Hilfe zu holen, ist eigentlich für jeden Christen notwendig. Gott hat unser Glaubensleben und unseren Heiligungsprozess so konzipiert, dass wir Glaubensgeschwister brauchen, die von aussen in unser Leben sprechen, ganz gleich ob es Ermutigung, Trost oder Korrektur ist (1. Thess. 5,14; Gal. 6,2; Hebr. 10,24). Wieso sollte dieses göttliche Prinzip vor der Ehe Halt machen? Gemeinde ist so wertvoll. Auch  wir durften schon erfahren, wie Gott Seelsorger wunderbar gebrauchte, um unsere Ehe zu heilen.

Dann habt ihr auch schon eine richtige Ehekrise erlebt?

André: Ja, das war im Jahr 2013, ich hatte sie durch verschiedene Dinge verursacht. Meine Frau litt zunehmend darunter. Es war eine heftige Zeit. Wir brauchten Hilfe und entschieden uns, in die Seelsorge zu gehen.

Lesen Sie den ganzen Artikel in ethos 03/2023